Der Volkstrauertag erinnert an die Opfer von Gewalt und Krieg aller Nationen.
In diesem Jahr durfte ich beim Wortgottesdienst, organisiert vom Bürgerverein Geistenbeck, sprechen.
Nach vielen Kriegen begann erst nach 1945 mit dem europäischen Projekt der Versuch, Krieg in Europa unmöglich zu machen. Deswegen hat Bundeskanzler Helmut Kohl das vereinte Europa zurecht als "Friedensprojekt" verstanden.
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine im Februar 2022 stellt wieder eine Zäsur dar. Im tödlichen Sinne. Plötzlich sind kriegerische Handlungen wieder bei uns in Europa angekommen. Unsere Unterstützung gilt der Ukraine, den Menschen, die dort seit fast zwei Jahren im Kriegsgebiet ausharren müssen.
Der 7. Oktober dieses Jahres wurde durch den brutalen Angriff der Hamas auf Israel zu einem weiteren Bruch friedlichen Miteinander-Lebens. Der Terrorismus der Hamas gegen Jüdinnen und Juden in Israel begründet das legitime Recht des Staates Israel, sich gegen diesen barbarischen Angriff nach den Regeln des Kriegsrechts zu verteidigen. Jede Solidarisierung mit dem Terrorismus der Hamas auf deutschem Boden muss dagegen im Sinne der ,wehrhaften Demokratie' entschlossen und robust zurückgewiesen werden. Wir Deutschen sind und bleiben im Kampf gegen jede Form des Antisemitismus in besonderer Verantwortung.
"Die Zivilisation ist ein dünner Firnis, darunter brodelt die Barbarei." Diese aufschreckende Einsicht - vom Schweizer Wissenschaftler Kurt Imhof formuliert - hat eine zentrale Einsicht zur Folge: Wir müssen unsere zivilisatorischen Grundfesten immer wieder neu begründen, von Generation zu Generation. Es ist eine Frage der aktiven Erziehung, eine Frage des glaubwürdigen Vorlebens, eine Frage der argumentativen Überzeugungskraft: gegen die Verlockungen und Versuchungen aller Ideologien und aller Fundamentalismen. Es ist eine Frage des Friedens und der Menschenwürde.
#volkstrauertag
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