
Mit großer Trauer habe ich am Wochenende vom Tod unseres ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler erfahren. Er war der erste Bundespräsident, den ich in der Bundesversammlung mitwählen durfte. Schon im Vorfeld der Wahl durfte ich ihn in meiner Funktion als Vorsitzenden der "Jungen Gruppe" meiner Fraktion kennenlernen. Seine große internationale Erfahrung und sein wirtschaftspolitischer Sachverstand haben damals nicht nur mich überzeugt. Er war ein Präsident, der mit seinem Amt noch klare Aussagen und Botschaften verband - wie etwa sein besonderer Einsatz für den afrikanischen Kontinent.
Sein Mut, auch schwierige Themen offen anzusprechen, hat mir imponiert. Dass er wegen vollkommen berechtigter Aussagen zu den weltweiten deutschen Handelsinteressen und den Auslandseinsätzen unserer Bundeswehr so heftige Kritik und zu wenig Unterstützung erhielt und sich deshalb zum Rücktritt gezwungen sah, erscheint mir auch heute noch absurd.
Mir persönlich ist unvergessen auch ein Besuch in seinem Amtssitz Schloss Bellevue mit dem Rheydter Kinder- und Jugendchor unter Leitung von Theo Laß. Dort hat er den jungen Sängerinnen und Sängern seine eigene Leidenschaft für die Chormusik offenbart. Wir erlebten einen Präsidenten, der nicht nur offen und zugewandt auftrat - sondern auch kräftig im Chor mitsang.
Ich werde Horst Köhler in einem ehrenden Andenken bewahren. Mein tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Angehörigen.
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