Ein sportlicher Termin führte mich diese Woche nach Rheindahlen, in die Turnhalle des Gymnasiums. In den Räumlichkeiten unterhalb der Turnhalle befinden sich u.a. mehrere Trainingsräume für Sportschützen. Hier trainieren u.a. die Schützen der Schützengesellschaft Hehn 1910 e.V.. Vereinsvertreter Josef Wehnen lud mich ein und berichtet mir von den Problemen und Wünschen seines Sportschützenvereins. Der Deutsche Schützenbund, in dem auch die SG Hehn und andere Sportschützenvereine in unserer Stadt Mitglied ist, ist mit etwa 1,4 Millionen Mitgliedern der größte Schützenverband Deutschlands und ist in 20 Landesverbände untergliedert. Er wurde bereits 1860 in Gotha gegründet und beschränkt sich auf die klassischen Disziplinen des Sportschießens. 

In Mönchengladbach stehen noch vier städtische Schießstände zur Verfügung, Rheindahlen (Untergeschoß der Turnhalle), Bungt (Freilandanlage), Hardt (Untergeschoß der Grundschule) und Eicken (Untergeschoß der Turnhalle). Die früher üblichen vereinseigenen Luftgewehr- und Luftpistolenstände in den Dörfern und Stadtteilen sind alle verschwunden und das führt auch zu Nachwuchsmangel bei unseren Schützenvereinen. Der Schießsport als Breitensport auf lokaler Ebene ist dadurch stark rückläufig. Ein wichtiger Wunsch der Schützen sind daher Trainingsorte, die mit Aufenthaltsräumen für die Jugend verknüpft sind. In Rheindahlen fehlen hier derzeit die räumlichen Möglichkeiten für einen Jugendtreff.

Die sportlichen Voraussetzungen sind für den Schießsport aber zumindest an den Anlagen Bungt und Rheindahlen gut. Die wettkampftaugliche Anlage in Rheindahlen (bis zur Landesliga) bietet die Möglichkeit Kleinkaliber Pistole und Gewehr auf 25m bzw. 50m sowie Luftdruckwaffen auf 10m zu schießen. In der Bungt können neben Kleinkaliber Waffen auch Großkaliber und Vorderlader genutzt werden. Das Einzugsgebiet in der Bungt streckt sich weit über Mönchengladbach hinaus und der Schießstand wird nicht nur von Sportschützen, sondern auch von Jägern, Reservisten der Bundeswehr, privaten Wach- und Sicherheitsdiensten und Waffenhändlern genutzt.

Der Wunsch nach einem gemeinsamen Mönchengladbacher Schützenzentrum mit einer dritten oberliga- bzw. bundesligatauglichen Schiessanlage für Luftdruckwaffen ist angesichts der großen sportlichen Erfolge gerade der SG Hehn verständlich: Hier böte sich dann auch die Chance, Räume mit einer guten Aufenthaltsqualität und entsprechender Betreuung für junge Menschen zu integrieren. Angesichts der Knappheit an Schiessstätten könnte ein solches Zentrum auch überregionales Interesse wecken, das zu seiner Finanzierung beitragen kann.