Mönchengladbachs grüne Lunge

23.10.2019

Nicht zuletzt die Debatte um den Klimaschutz hat den Zustand des deutschen Waldes verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Mit dem von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner im September einberufenen Nationalen Waldgipfel erfährt die Problematik auch in Berlin die notwendige Aufmerksamkeit. Denn die Waldbestände sind durch Trockenheit und Schädlingsbefall erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden. Dem Bundestagsabgeordneten Dr. Günter Krings war es ein Anliegen, sich einen Überblick über die Situation der Mönchengladbacher Wälder zu verschaffen und den Austausch mit den Verantwortlichen vor Ort zu intensivieren. Der Ortstermin bei mags fand in der Forsteinsatzstelle statt, die mitten im Hardter Wald am Birkmannsweg gelegen ist. Gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetriebe, Hans-Jürgen Schnaß, informierte Revierförster Werner Stops den Abgeordneten über die Maßnahmen zum Baumschutz und zur Baumpflege.

1900 Hektar Wald mit mehr als 1 Million Bäume befinden sich auf dem Mönchengladbacher Territorium, was einem Anteil von 11 % des Stadtgebiets entspricht. Größter zusammenhängender Forst ist der Hardter Wald. Werner Stops betonte die Sicht der Stadt Mönchengladbach, welche die Forstbestände als wirtschaftlich genutzten Erholungswald betrachtet: „Die Funktion des Waldes als Naherholungsraum für die Menschen in unserer Stadt steht eindeutig an erster Stelle. Dennoch müssen die Wälder vernünftig bewirtschaftet werden, schon um der Verkehrssicherungspflicht zu genügen.“ Der 57jährige Förster verweist auf die positive Baumartenverteilung in den Mönchengladbacher Wäldern, die zu 90 % aus Laubbäumen und nur zu 10 % aus Nadelhölzern bestehen. Dennoch gingen die klimatischen Veränderungen nicht spurlos an den hiesigen Beständen vorbei: „Wir haben es zunehmend mit komplexen Krankheitsbildern zu tun. So sind beispielsweise die gravierenden Schäden bei den Fichten auf das Zusammenwirken der Trockenheit mit dem Befall durch den Borkenkäfer zurückzuführen. Außerdem haben wir es vermehrt mit Krankheiten aus fernen Ländern zu tun. Wir erleben eine Art Globalisierung im Wald.“ Auf die aktuelle Entwicklung hat mags reagiert und die Zahl der jährlich neu angepflanzten Bäume auf 25.000 Exemplare verdoppelt. Insgesamt zeigen die Reaktionen aus der Bürgerschaft Werner Stops sehr deutlich, wie groß das Interesse an den heimischen Wäldern inzwischen ist: „Wir erhalten natürlich kritische und besorgte Anfragen, aber auch viel Zuspruch für unsere Arbeit. Deshalb werden wir als mags den Menschen in naher Zukunft anbieten, sich an der Aufforstung der Mönchengladbacher Wälder zu beteiligen.“

Für Günter Krings war der Ortstermin im Hardter Wald mit wichtigen Erkenntnissen verbunden: „Der Wald ist unsere grüne Lunge. Der Wald ist ein ebenso wertvolles wie empfindliches Ökosystem, dessen Bedeutung für den Klimaschutz auf der Hand liegt. Es ist sehr beruhigend, dass unsere Mönchengladbacher Bestände bei Werner Stops und Hans-Jürgen Schnaß in guten Händen sind. Die durch mags gewonnenen Erfahrungswerte werde ich in die politischen Beratungen in Berlin einfließen lassen.“ Mit dem Nationalen Waldgipfel habe die Bundesregierung, so Krings, bereits ein Zeichen gesetzt und eine Diskussionsgrundlage geschaffen: „Wir müssen sicherstellen, dass die Wälder auch in Zukunft ihre vielfältigen ökologischen, ökonomischen und sozialen Funktionen erfüllen können.“ Dies sei ganz besonders im Mönchengladbacher Interesse: „Als Naherholungsraum haben unsere Wälder entscheidenden Anteil an der hohen Lebensqualität in unserer Stadt. Klimaschutz und die Bewahrung der Schöpfung fangen eben vor der eigenen Haustür an.“