Krings-Kolumne: Unerträglich

01.12.2024

Am vergangenen Montag begannen die ‚Orange Days‘, eine weltweite Kampagne gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. In diesem Jahr blicken wir fassungslos nach Frankreich, zum Strafprozess nach Avignon. Ein Mann hatte seine Ehefrau mehr als 10 Jahre lang immer wieder mit Medikamenten betäubt und über 50 anderen Männern zur Vergewaltigung überlassen. Teil der Perversion war die filmische Dokumentation der Taten. Bewundernswert ist die Haltung des Opfers. Gisèle Pélicot bestand darauf, den Prozess in allen Facetten öffentlich durchzuführen. So hat sie nicht nur Frankreich aufgerüttelt, wachgerüttelt. Friedrich Merz hat zurecht den Mut und die Entschlossenheit von Gisèle Pélicot herausgestellt. Was für eine starke Frau!

Aber auch in Deutschland ist das Ausmaß der Gewalt gegen Frauen unerträglich. Fast 800 Gruppenvergewaltigungen sind im letzten Jahr bekannt geworden. Jeden zweiten Tag tötet ein Mann seine gegenwärtige oder ehemalige Partnerin. Drei Jahre hat die Ampel Zeit gehabt und nichts getan. Nun ist Zeit für eine neue Regierung und Zeit für entschlossenes Handeln zum Schutz der Frauen. Als CDU fordern wir einen nationalen Aktionsplan mit mehr Schutzräumen und einer sicheren Finanzierung von Frauenhäusern. Ein bloßer theoretischer Rechtsanspruch, der erst in einigen Jahren in Kraft tritt, reicht hier nicht. Noch wichtiger ist aber, dass die Täter aus dem Verkehr gezogen werden und Frauen und Kinder wieder in ihre gewohnte Umgebung zurückkönnen. Als rechtspolitischer Sprecher habe ich daher einen Gesetzentwurf in den Bundestag gebracht, der es ermöglicht, die Täter mit elektronischen Fußfesseln zu überwachen, und sie härter bestraft. Gewalt gegen Frauen darf bei uns keinen Platz haben.

 

Es grüßt Sie herzlich!

Ihr Mann in Berlin

Dr. Günter Krings