Krings-Kolumne: Solidarität und der Blick nach vorn

07.06.2020

Die Corona-Pandemie hält uns in Atem. Trotz vieler Lockerungen von Maßnahmen ist sie für uns alle noch mit gravierenden Einschränkungen verbunden. Aber aus dieser Zeit wird uns, so hoffe ich, die gelebte Solidarität erhalten bleiben, in Mönchengladbach wie im ganzen Land. Sichtbares Zeichen ist das Tragen von Masken. Ja, ich finde es auch lästig, aber wir schützen dadurch nicht so sehr uns selber, sondern unsere Mitmenschen und erreichen es mit dieser und anderen Vorsichtsmaßnahmen hoffentlich, eine „zweite Welle“ der Ansteckungen zu verhindern.

Solidarität ist aber auch an anderer Stelle notwendig: Wer über ein sicheres Einkommen verfügt, mag der „Entschleunigung“ sogar etwas abgewinnen. Wer aber um seine Existenz als Unternehmer oder um seinen Arbeitsplatz bangt und sich fragt, wie lange man noch durchhalten kann, wurde in den letzten Wochen von Tag zu Tag nervöser. Deshalb waren nicht nur die großen Hilfen am Anfang vom Kurzarbeitergeld bis zu Kreditprogrammen wichtig. Und deshalb ist es noch wichtiger, dass die Koalition im Bund diese Woche ein echtes Aufbruchprogramm beschlossen hat, um unser Land jetzt wieder nach vorne zu bringen und für die kommenden Jahre fit zu machen: Von der temporären Absenkung der Mehrwertsteuer, die allen kurzfristig hilft, über Bildungs- und Forschungsinvestitionen, Mittel zur Digitalisierung der Verwaltung, Umweltinvestitionen für die Wirtschaft, bis hin zu einem Familienbonus und Entlastungen für unsere Städte und Gemeinden, die auch Mönchengladbach zugute kommen - und vieles mehr.

Aber eine Aufgabe für uns ist nicht mit Haushaltsmitteln zu lösen: Wir müssen all denen entgegentreten, die mit Verschwörungsmythen, Polemik oder gar Hass versuchen, die Gesellschaft in diesen schwierigen Zeiten zu spalten. Solidarität und Zusammenhalt unserer Gesellschaft ist gerade jetzt noch wichtiger als staatliches Geld.

 

Es grüßt Sie herzlich!

Ihr Mann in Berlin

Dr. Günter Krings