Krings-Kolumne: Jugendschutz in der digitalen Welt

05.10.2025

Will man der Epoche, in der wir leben, einen Namen geben, wäre die Bezeichnung „Digitales Zeitalter“ wahrscheinlich die passende Beschreibung. Wir erleben in Echtzeit eine grundlegende Umwälzung unserer Lebensverhältnisse, die es so schnell und grundstürzend in unserer Kulturgeschichte noch nie gegeben hat. Dieser Wandel macht auch vor dem privaten und schulischen Bereich nicht halt. Besondere Herausforderungen stellen sich in diesem Transformationsprozess Eltern und Lehrern, die unsere Kinder, unsere Jugendlichen in einer durch und durch von der Digitalisierung geprägten Umgebung begleiten.

Verstörende, bizarre Videos, Gewaltdarstellungen und vieles mehr prasselt ungefiltert schon auf junge Menschen ein. Eltern sind oftmals überfordert das zu steuern und ihre Kinder zu schützen. Doch vor den Reizen und Versuchungen der digitalen Welt dürfen wir nicht einfach kapitulieren, wenn wir nicht eine ganze Generation verlieren wollen. Es gilt deshalb, effektiven Jugendschutz auch in einem digitalen Umfeld zu gewährleisten: Der Staat ist in der Pflicht, Eltern zu unterstützen und junge Menschen vor unkontrollierten und vor allem ungehemmten Einflüssen zu bewahren.

Die großen Anbieter von Sozialen Medien und ähnlichen Internetdiensten sitzen meist nicht in unserem Land, aber wir müssen dafür sorgen, dass sie sich an unsere Regeln halten. Internet und Soziale Medien dürfen nicht zu einem rechtsfreien Raum verkommen, in welchem Algorithmen chinesischer Konzerne wie TikTok das Leben unserer Kinder und Jugendlichen bestimmen. Dazu gehören gesetzlich verbindliche Altersgrenzen, die in der Realität auch streng durchgesetzt werden. Technische Möglichkeiten dazu gibt es längst. Und für einen Online-Anbieter, dem das alles zu kompliziert oder zu teuer ist, für den gibt es dann am Ende nur einen Weg: Er wird abgeschaltet.

 

Es grüßt Sie herzlich!

Ihr Mann in Berlin

Dr. Günter Krings