Krings-Kolumne: Haltung zeigen

04.02.2024

Vor nunmehr zehn Tagen bot sich rund um den Sonnenhausplatz ein imposantes Bild. Mehrere Tausend Mönchengladbacher waren in der Innenstadt zusammengekommen, um ein sichtbares Zeichen zu setzen. Ein Zeichen gegen Rechtsextremismus. Ein Zeichen für die Demokratie und unsere freiheitliche Gesellschaft.

Mir war es wichtig, an diesem Tag als Vertreter unserer Stadt im Deutschen Bundestag dabei zu sein. Nicht nur, um meine eigene Haltung zu zeigen. Ich wollte dies mit vielen anderen gemeinsam tun. Und nach meinem Eindruck waren viele Bürgerinnen und Bürger auf der Straße, die ansonsten nicht unbedingt jede Gelegenheit zur Teilnahme an einer Demonstration ergreifen. Doch was uns alle einte, ist die Sorge um unsere Demokratie. Das zeigen auch die im Vorfeld von zahlreichen Vereinen und Verbänden aus unserer Stadt verbreiteten Aufrufe, sich zu beteiligen.

Leider konnten nicht alle Redner der Versuchung widerstehen, diese Bühne parteipolitisch zu nutzen. Damit hat man aber im Zweifel eher ein "Eigentor" geschossen, die Teilnehmer der Kundgebung werden sich das Ihre gedacht haben. Mir ging es wie vielen anderen darum, die Gemeinsamkeiten im Einstehen für Demokratie und Rechtsstaat zu betonen und Hass eben nicht mit Hass zu beantworten. Denn der Rechtsextremismus ist nicht die einzige Herausforderung, vor der wir stehen. Unser Zusammenleben und unsere Kultur werden gerade aktuell ebenso von einem grassierenden und zum Teil militanten Antisemitismus und Judenhass bedroht. Diesen müssen wir alle ebenso entschlossen ablehnen. Denn auch beim Kampf gegen den Antisemitismus gilt es, Haltung zu zeigen.

 

Es grüßt Sie herzlich!

Ihr Mann in Berlin

Dr. Günter Krings