Krings-Kolumne: Er wird uns fehlen

07.01.2024

Der Tod von Wolfgang Schäuble war einer der seltenen Momente, in dem die Politik über die Parteigrenzen hinweg innehält. Tief betroffen habe ich den Verlust meines Bundestagskollegen, unseres früheren Bundestagspräsidenten und Fraktionsvorsitzenden aufgenommen. Wolfgang Schäuble hat sein Leben unserer Demokratie und unserem Vaterland gewidmet. Und er hat es, denken wir an das schlimme Attentat im Oktober 1990, beinahe geopfert. Der Architekt der Deutschen Einheit hat unermüdlich für ein starkes, einiges Europa gestritten. Wolfgang Schäuble hat nicht nur die Politik über Jahrzehnte geprägt, er war auch für mich immer ein Vorbild.

Noch vor wenigen Wochen habe ich mit Wolfgang Schäuble über seinen ersten Besuch in Mönchengladbach auf meine Einladung gesprochen, das war im Jahr 1999. Seitdem ist er immer wieder in unsere Stadt gekommen, um mich in den Bundestagswahlkämpfen zu unterstützen. Wer diese Veranstaltungen besucht hat, wird Schäubles Klarheit, Scharfsinn und Professionalität, aber auch seinen Humor in Erinnerung behalten. Er hatte viel zu sagen.

Am Freitag ist Wolfgang Schäuble in seiner Heimat Offenburg zu Grabe getragen worden. Friedrich Merz, ein Freund und enger Weggefährte, hat eine der Trauerreden gehalten. Das politische Berlin wird sich am 22. Januar mit einem Staatsakt im Reichstag von Wolfgang Schäuble verabschieden.

Unser Land steht im neuen Jahr vor großen Herausforderungen. Dabei wird uns Wolfgang Schäuble fehlen. Aber sein Einsatz für eine generationengerechte Finanzpolitik und unsere wehrhafte Demokratie wird uns weiter leiten. Die CDU und auch ich ganz persönlich werden Wolfgang Schäubles politisches Vermächtnis wachhalten.

 

Es grüßt Sie herzlich!

Ihr Mann in Berlin

Dr. Günter Krings