Haben Sie in letzter Zeit manchmal das Gefühl, dass in unserem Land etwas aus dem Ruder läuft? Mir geht es jedenfalls so, wenn ich die verstörenden Meldungen immer neuer Gewaltexzesse Revue passieren lasse. Die Zunahme der Messerattacken stellt nur ein Beispiel dar. Doch ist das nur ein Gefühl? Oder steckt mehr dahinter?
Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Gewalt ist auf dem Vormarsch. Unerträglich ist der hohe Anteil von Frauen unter den Opfern der Gewaltkriminalität. Bei der Betrachtung möchte ich mich nicht auf widerliche Extremfälle wie Gruppenvergewaltigungen konzentrieren, sondern den Blick auf das Alltägliche richten. Denn wir erleben eine erschreckende Zunahme häuslicher Gewalt. Für 2023 sind 260.000 Fälle aktenkundig, die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Das bedeutet eine Zunahme von 6,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Über 70 % der Opfer sind weiblich. Jede vierte Frau wird mindestens einmal im Leben Opfer von Gewalt in der Partnerschaft, bei Frauen mit Behinderungen sind solche Erfahrungen noch häufiger. Allein 2023 sind 155 Frauen vom Partner oder vom Ex getötet worden.
Diese erschreckenden Zahlen verlangen eine deutliche Antwort. Im Gegensatz zu den Vertretern der Ampel sehe ich den Gesetzgeber gefordert. Gegen notorische Gewalttäter brauchen wir Präventionsmaßnahmen wie die elektronische Fußfessel und eine bessere Durchsetzung von Kontaktverboten. Und im Strafrecht muss es eine Rolle spielen, wenn Männer ihre körperliche Überlegenheit Frauen gegenüber ausnutzen. Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass sich insbesondere Frauen wieder mehr auf den schützenden und strafenden Rechtsstaat verlassen können.
Es grüßt Sie herzlich!
Ihr Mann in Berlin
Dr. Günter Krings
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