Bund lässt Förderung von Sprach-Kitas zum Jahresende auslaufen

27.07.2022

Krings: "Bundesregierung spart in schwierigen Zeiten auf Kosten der Kleinsten."

Das seit 2016 laufende Programm "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" wird, wie das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend jetzt bekannt gegeben hat, zum Jahresende auslaufen. Bundesweit sind von den Auswirkungen der Streichung 6.900 Sprach-Kitas betroffen und fast 500.000 Kinder und ihre Familien. Auch die zusätzlich in jeder Kita geschaffenen Stellen für Fachkräfte sind vom Förderstopp bedroht.

Mehr als 20 Sprach-Kitas gibt es mittlerweile bei uns in Mönchengladbach. Der Mönchengladbacher Bundestagsabgeordnete Dr. Günter Krings betont: "Ich habe mich in den letzten Jahren unserer Regierungszeit sehr für das Programm eingesetzt und war froh, dass auch unsere Stadt davon profitiert hat. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es gerade in Mönchengladbach viele Kinder gibt, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Kinder mit sprachlichem Förderbedarf benötigen frühzeitige zielgerichtete Unterstützung. Nur so lässt sich ein solider Grundstein für einen erfolgreichen Bildungsweg legen. Kitas leisten hierbei einen wesentlichen Beitrag." Vor allem Kinder aus bildungsschwachen Familien, mit Migrationshintergrund oder Flüchtlingskinder, wie aktuell aus der Ukraine, würden Förderung benötigen, damit Integration und gesellschaftliche Teilhabe gelingen können, so Krings weiter. Im letzten Jahr wurde das Programm unter der Vorgängerregierung unter Angela Merkel noch mit zusätzlichen 420 Millionen Euro unterstützt. 

Krings kritisiert: "Das Programm hat bisher direkt in den Betreuungsstätten unserer Stadt dazu beigetragen, die Qualität der sprachlichen Bildung zu verbessern und zudem seit 2021/22 einen zusätzlichen Fokus auf den Einsatz digitaler Medien gelegt. Dass die Bundesregierung nun ausgerechnet hier den Rotstift ansetzt und die Verantwortung auf die Bundesländer abwälzt, ist für mich unverständlich. Das ist in Zeiten, in denen die Bildung immer noch mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen hat, ein absolut falsches Signal", ergänzt Günter Krings. Kinder seien die Zukunft und bräuchten von Beginn an die bestmögliche Förderung. Nur so würde ihnen der Weg geebnet ein selbstbestimmtes Leben führen und Teil der Gesellschaft sein zu können, betont der Mönchengladbacher Bundestagsabgeordnete abschließend. Die Entscheidung, ob die Förderung der Sprach-Kitas weitergeführt wird, obliegt nun den Bundesländern. Ab 2023 muss die Förderung dann aus dem Landeshaushalt finanzieren werden."Die Bundesregierung spart hier eindeutig am falschen Ende und gefährdet die Bildungschancen der Schwächsten", fasst Krings seine Kritik zusammen.