Bund fördert die Sanierung von Mönchengladbacher Denkmälern

19.05.2021

650.000 Euro für die evangelische Hauptkirche Rheydt und das Schloss Rheydt

In der heutigen Sitzung des Haushaltausschusses ist die Verteilung der Fördergelder aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm X. beschlossen worden. Aus Mönchengladbach haben sich die evangelische Hauptkirche Rheydt und das Schloss Rheydt erfolgreich um Fördermittel beworben. „Sowohl die evangelische Hauptkirche als auch das Schloss Rheydt sind nicht nur bedeutende Wahrzeichen für unsere Stadt, sondern liegen mir auch persönlich sehr am Herzen, weil sie für meine Heimatstadt und seit Jahrzehnten auch für mich prägend sind“, erklärt der Mönchengladbacher Bundestagsabgeordnete Dr. Günter Krings (CDU), der sich mit hohem Einsatz für die Förderung stark gemacht hat. Er betont: „Es war für mich äußerst wichtig, hier mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln zu helfen. Umso mehr freue ich mich, dass sich der Einsatz gelohnt hat und beide Anträge positiv beschieden wurden.“

Für die Sanierung ihrer Fassaden stellt der Bund 400.000 Euro für die Rheydter Hauptkirche und 250.000 Euro für das Schloss Rheydt zu Verfügung. Vor allem die Hauptkirche am Rheydter Marktplatz muss aufgrund von Sturmschäden dringende Reparatur- und Restaurierungsarbeiten an der Außenhülle vornehmen lassen. „Die schlechten Nachrichten über den baulichen Zustand der Kirche werden leider immer mehr und dringlicher. Gut, dass auch der Haushaltsausschuss die Notwendigkeit erkannt hat und die Mönchengladbacher Denkmäler überdurchschnittliche Summen aus dem Fördertopf zugesprochen bekommen haben“, freut sich Krings. Für das Denkmalschutz-Sonderprogramm X. mit einer Gesamtfördersumme von 70 Millionen wurden bundesweit 319 Projekte ausgewählt, die für ihre Region prägend und identitätsstiftend sind. Krings verweist vor diesem Hintergrund darauf, dass Mönchengladbach mit der Gesamtfördersumme von 650.000 Euro nicht nur deutlich über der durchschnittlichen Fördersumme von knapp 220.000 Euro je gefördertes Projekt liegt, sondern dass die meisten Städte zudem maximal ein Projekt bewilligt bekommen haben.


Zum Hintergrund der Denkmäler:
Die Evangelische Hauptkirche ist ein einzigartiges Wahrzeichen des Stadtteils Mönchengladbach-Rheydt, dem hohe kulturgeschichtliche Bedeutung für die Region und ganz Deutschland zukommt. Noch heute repräsentiert das Bauwerk den Wandel Mönchengladbachs zur Industriestadt. Erbaut als zentraler Versammlungsort der Kirchengemeinde ist die Hauptkirche wichtiger Ort der Begegnung und Treffpunkt des evangelischen Glaubens. Die herausragende Akustik und die bekannte Kirchenorgel der Hauptkirche laden Besucher jeden Alters zu Gottesdiensten und Konzerten ein.
Am Morgen des 26. August 2020 fanden Mitarbeiter dicke Steinbrocken vor dem Haupteingang. Sie waren durch den Orkan „Kirsten“ aus über 40 Meter Höhe vom Hauptturm herabgestürzt. Sofort eingeleitete architektonische Untersuchungen sowie die dringend gebotenen Notsicherungen – insbesondere an den durch Korrosion von Eisenteilen bedrohten Basaltsäulen – ergaben beträchtliche Bauschäden. An fast allen Natursteinfassaden wurden Probleme festgestellt, auch durch Rissbildungen, lockere Steinblöcke und Verwitterung der Steine. In der vergangenen Woche wurde nun bekannt, dass der Turm der Kirche abgetragen werden muss.

Schloss Rheydt wiederrum bietet eine der bedeutendsten Plattformen im Bereich des kulturellen Geschehens in unserer Stadt. Zum Museum umgebaut, feiert das Schloss im kommenden Jahr sein 100-jähriges Jubiläum und dient mit seinen Räumlichkeiten sowie den Freianlagen als Anknüpfungspunkt der Stadtkultur und der Naherholung.
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Fassaden der Vorburg und des Herrenhauses zunehmend Schaden nehmen, weil sich Anstriche ablösen, Fugen bröckeln und es dadurch zur Rissbildung kommt.