...- vom Eigenbedarf zum Geschäftsmodell

Im Jahr 1922 als Kartoffelgroßhandel gegründet, hat sich die Hans Wilms GmbH & Co. KG in den letzten Jahrzehnten in einem ganz anderen Bereich, nämlich der Heiz-, Trocknungs- und Reinigungstechnik zu einem weltweit agierenden Großhändler entwickelt. Der Kern dieser Entwicklung war der Import von Heizgeräten, um das Kartoffellager im Winter vor Frost zu schützen. Neben Heizgeräten, in allen Größen und Ausführungen, vertreibt das an der Erftstraße ansässige Unternehmen inzwischen unter anderem auch Trocknungsgeräte, Klimageräte und Reinigungsgeräte, wie z.B. Hochdruckreiniger, Nass-/ Trockensauger, und Aufsitzkehrmaschinen.

Zum diesjährigen 100. Geburtstag habe ich das Unternehmen, das nicht nur in Mönchengladbach, sondern auch über die Grenzen Deutschlands hinaus, bekannt sein dürfte, gerne besucht. Beim Gespräch mit dem Seniorchef Jochen Wilms, dem Juniorchef Christian Wilms und Verkaufsleiter Oliver Burghardt hat mich neben der Historie auch die besondere Unternehmensphilosophie beeindruckt. Mit dem in Kalifornien entwickelten Universal-Großraum-Ölheizer (Ugo), der 1956 die Kartoffeln vor Kälte schützen sollte, und der heute noch als Erinnerungsstück im Eingangsbereich der Firma steht, hatten die damals starke Verqualmung verursachenden Koksöfen endlich ausgedient. Kurt Wilms, Sohn des Gründers, erkennt das Potential und macht daraus ein Geschäftsmodell. Auf Nachhaltigkeit, Service und Kundennähe legt die Firma besonderen Wert und hat deswegen die Krisen der Vergangenheit weitestgehend gut überstanden.

Allerdings sorgen auch hier die steigenden Energiepreise und Lieferengpässe zu einer großen Planungsunsicherheit. Die Bundesregierung ist hier gefordert, schnell tragfähige Lösungen zu finden. Nachhaltig gewachsenen Unternehmen, die wirtschaftlich kerngesund sind, darf die Regierung in dieser besonderen Krisenlage nicht im Stich lassen. Es braucht jetzt endlich spürbare Entlastungen, die auch unseren Mönchengladbacher Mittelstand unterstützen.