
Freiheit und Demokratie sind nicht selbstverständlich. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine führt uns dies schmerzlich vor Augen, geht die Aggression doch einher mit dem von Wladimir Putin betriebenen autoritären Umbau der russischen Gesellschaft. Die Folgen dieser Zeitenwende spüren wir sehr deutlich – sei es in der Berliner Politik oder in unserem Alltag hier in Mönchengladbach.
Freiheit und Demokratie waren auch der Antrieb des Volksaufstandes in der DDR am 17. Juni 1953. Die Älteren werden sich an die Bedeutung des Datums in Zeiten der deutschen Teilung erinnern, fungierte der 17. Juni doch vor der Wiedervereinigung als Tag der Deutschen Einheit. In einer Gedenkstunde des Bundestages haben wir am 70. Jahrestag des Volksaufstandes an die mutigen Frauen und Männer erinnert, deren Hoffnung auf ein freies und geeintes Deutschland vom sowjetischen Militär niedergeschlagen wurde. Für mich ist der 17. Juni ein Tag des Gedenkens an alle Opfer aus 40 Jahren SED-Diktatur. Denn spätestens am 17. Juni 1953 wurde deutlich, dass die DDR keine Diktatur der Arbeitsklasse war, sondern eine Diktatur über die Arbeiterschaft.
Am Abend des 17. Juni 2023 habe ich in Berlin ein Konzert mit Wolf Biermann besucht. Im Anschluss hatte ich die Gelegenheit zum persönlichen Austausch mit der Liedermacher und Dichter, dessen Ausbürgerung ein untrügliches Zeichen für das Ende der DDR war. Wolf Biermann steht für eine Kultur der Freiheit, für die es sich zu kämpfen lohnt. Das ist eben keine Selbstverständlichkeit.
Es grüßt Sie herzlich!
Ihr Mann in Berlin
Dr. Günter Krings
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