
In den Jahren nach dem Krieg heizten 90 % der Deutschen ihre Wohnungen mit Kohle-Einzelöfen. Seit den sechziger Jahren wurden diese rasch durch Öl- und Gasheizungen ersetzt. Nicht weil eine Bundesregierung das damals mit Bußgeld-Androhung verordnet hat, sondern weil die Menschen erkannten: So heizen wir praktischer, sauberer und billiger. Die heutige Bundesregierung setzt bei ihrer Klimapolitik aber weniger auf Fortschritt und Vernunft der Menschen, sondern auf ein strenges Gasheizungsverbot. Damit führt sie uns aber zurück in die Nachkriegszeit: Denn ein wesentlicher Teil des Stroms, der die modernen Wärmepumpen antreibt, wird in den kommenden Jahren leider noch mit Kohle erzeugt. Das scheint mir das Gegenteil von Nachhaltigkeit zu sein.
Der Plan der Bundesregierung, kurzfristig den Einbau bestimmter Heizungen zu verbieten, macht vielen Menschen Angst. In diesen Tagen erhalte ich auch von vielen Mönchengladbachern besorgte Zuschriften. Welche Kosten kommen auf die Betroffenen zu? In welchem Umfang muss zusätzlich zu einer neuen Heizung in die Wärmedämmung des ganzen Hauses investiert werden? Oder eine Fußbodenheizung eingebaut werden? Sind unsere Stromnetze überhaupt stabil genug, um den steigenden Bedarf zu decken? Und schließlich: Wo kommen die qualifizierten Handwerker, für diese deutschlandweite Umrüstung her? Bei so vielen offenen Fragen kann man aber nicht so strenge Pflichten auferlegen!
Gemeinsam mit meiner Unions-Bundestagsfraktion setze ich deshalb auf Technologieoffenheit und klare Förderrichtlinien. Wir wollen eine Wärmewende, die mit und nicht gegen die Bürgerinnen und Bürger gelingt. Dazu brauchen wir neben der Wärmepumpe die ganze Breite klimafreundlicher Lösungen - von Wasserstoff über Holzpellets bis zu Wärmenetzen. Die Wärmewende wird nur dann zum Erfolg, wenn für jedes Haus die individuell beste Lösung ermöglicht wird - ohne finanzielle Überforderungen.
Es grüßt Sie herzlich!
Ihr Mann in Berlin
Dr. Günter Krings
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