Besuch der Hauptkirche und der Kirche St. Marien in Rheydt

09.03.2021

BESUCH DER RHEYDTER HAUPTKIRCHE

Zusammen mit den Pfarrern Olaf Noeller und Stephan Dedring sowie weiteren Vertretern des Presbyteriums und der Kirchengemeinde habe ich mich gestern an der evangelischen Hauptkirche in Rheydt getroffen, um die baulichen Mängel an diesem für die ganze Region bedeutenden Kirchengebäudes in Augenschein zu nehmen. Die Kirche wurde im Jahre 1899 von dem berühmten Architekten Otzen an Stelle eines Vorgängerbaus errichtet. Nach über 120 Jahren machen sich aufgrund der Witterungsbedingungen und Feuchtigkeit Mängel an der kompletten Fassade bemerkbar. Die bei der Neuerrichtung eingesetzten Metallstifte, die die vielen Säulen mit der Fassade verankern, haben im Laufe der Zeit angefangen zu rosten, wodurch der an sich stabile Basaltstein abzuplatzen droht. Aufwändige Sicherungsmaßnahmen mussten schon an der ganzen Fassade vorgenommen werden.

Eine Sanierung ist daher dringend notwendig, denn die Mängel stellen eine große Gefahr für die Besucher der Gottesdienste dar. In den letzten Wochen haben sich schon vereinzelt Teil vom Gebäude abgelöst. Deswegen habe ich die Verantwortlichen der Gemeinde auf das Denkmalschutz-Sonderprogramm der Bundesbehörde für Kultur und Medien (BKM) hingewiesen und bei der Beantragung einer Förderung unterstützt. Dieses Bundesprogramm fördert Kulturdenkmäler, die unter Denkmalschutz stehen und das kulturelle Erbe mitprägen. Allein für das Jahr 2021 werden zusätzliche Mittel in Höhe von 70 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um kulturelle Projekte finanziell zu fördern. Die Gelder werden gezielt für Maßnahmen eingesetzt, die der Substanzerhaltung und Restaurierung im Sinne der Denkmalpflege dienen. So hoch die Gesamtsumme des Bundesprogramms ist, so viele Antragsteller gibt es auch in den sechzehn deutschen Bundesländern. Nicht so sehr, weil ich noch aus meiner Schulzeit in Rheydt einen besonderen persönlichen Bezug zu diesem beeindruckenden Kirchenbau habe, sondern aufgrund seiner großen bau- und kirchenhistorischen Bedeutung, werde ich mich gerne für eine Bezuschussung des kostspieligen Sanierungsprojektes auch durch den Bund einsetzen.

 

BESUCH BEI PFARRER KLAUS HURTZ AN DER RHEYDTER MARIENKIRCHE

Ein weiterer Termin in Rheydt führte mich gestern in die katholische Pfarrkirche St. Marien und zu einem längeren Gedankenaustausch mit Pfarrer Klaus Hurtz. Auch an der Fassade von St. Marien gibt es (allerdings deutlich überschaubarer) sanierungsbedürftige Stellen. Das Innere der im Jahre 1855 erbauten Steinkirche, die einen hölzernen Vorgängerbau ersetzte, wurde im Jahre 2009 auf Betreiben von Pfarrer Hurtz aufwendig erneuert und hat dadurch eine sehr beeindruckende Raumwirkung erhalten. Die katholische Pfarrgemeinde hat sich bislang aber aus nachvollziehbaren Gründen gegen eine Einstufung als Denkmal entschieden. Ob es dennoch Unterstützungsmöglichkeiten aus staatlichen Mitteln gibt, werde ich gerne recherchieren, denn auch die Marienkirche ist für Rheydt und ganz Mönchengladbach von besonderer Bedeutung. Gerade wenn heute die Innenstädte vor großen Problemen stehen, brauchen wir unsere Kirchen als Ankerpunkte des Städtebaus und für die Begegnung von Menschen.
Im Anschluss an die Besichtigung konnte ich noch ein längeres Gespräch mit Klaus Hurtz über eine Reihe politischer und kirchlicher Themen führen.