In den vergangenen Jahren durfte ich regelmäßig als Delegierter an den Bundesparteitagen der CDU teilnehmen. Doch im Jahr 2018 hat das öffentliche Interesse an dieser Veranstaltung, welche am 7./8. Dezember in Hamburg stattfinden wird, eine bislang nicht gekannte Dimension erreicht. Der Grund liegt auf der Hand: Nach mehr als 18 Jahren kandidiert Angela Merkel nicht mehr als Vorsitzende der CDU Deutschlands. Drei aussichtsreiche Bewerber um die Nachfolge stehen bereit und werben auf den CDU-Regionalkonferenzen in ganz Deutschland um Unterstützung.

Nicht nur im politischen Berlin ist die Entscheidung um den CDU-Vorsitz das beherrschende Thema. An „unserer“ Regionalkonferenz in Düsseldorf haben am Mittwoch rund 4.000 CDU-Mitglieder teilgenommen. Die Veranstaltung musste wegen des großen Andrangs aus dem Maritim Hotel in die Messe Düsseldorf verlegt werden. Auch bei den Mönchengladbacher Christdemokraten ist das Interesse an dieser für unsere Partei so zukunftsweisenden Frage mit Händen zu greifen. Vor gut einer Woche sind wir zusammengekommen und haben die Situation vor dem Bundesparteitag diskutiert. Der Respekt vor Angela Merkel kam dabei zum Ausdruck, aber auch der Wunsch nach einem anderen Stil unserer Parteiarbeit. Annette Bonin, Frank Boss, Jochen Klenner und ich haben gut zugehört. Als Delegierte vertreten wir auch die CDU Mönchengladbach in Hamburg.

In der Hansestadt werden ganz unterschiedliche Typen zur Auswahl stehen: Annegret Kramp-Karrenbauer bringt ihre Regierungserfahrung als Ministerpräsidentin des Saarlandes mit ein. Friedrich Merz profitiert von seinen Erfahrungen aus der freien Wirtschaft. Und Jens Spahn verkörpert neben seinem inhaltlichen Profil mit Ecken und Kanten allein schon von seinem Alter her auch die längerfristige Zukunft unserer Partei. Für mich ist das Wichtigste, dass der faire Umgang miteinander bis zum Schluss erhalten bleibt. Denn auch die unterlegenen Kandidaten müssen der CDU erhalten bleiben. Binden wir alle drei in die neue Führungsmannschaft ein, wäre die eigentliche Gewinnerin des Hamburger Parteitags die CDU insgesamt.

Es grüßt Sie herzlich!

Ihr Mann in Berlin

Dr. Günter Krings